United Internet geht mit fragwürdigen Methoden gegen Adblocker vor

Viele von uns benutzen diese kleinen Programme, der Werbeindustrie sind Sie jedoch ein Dorn im Auge: ADBLOCKER.

Das ist nur natürlich denn wenn der User keine Werbung sieht, dann kann Sie auch nicht wirken. Und so versuchen Webseiten die sich hauptsächlich über Werbung finanzieren diesem Problem seit Jahren Herr zu werden. Sei es mit Hinweisen auf der Website selbst, dem Aussperren von Adblock Usern oder mit der Hilfe von Anwälten.

Besonders perfide ist die Methode die sich United Internet (GMX, WEB.de & Co.) nun ausgedacht haben, indem eine Rufmord ähnliche Kampagne gegen Adblockprogramme führen.

Dazu wird, wie auf dem Screenshot zu sehen, ein „Sicherheitshinweis“ am oberen Bildschirmrand eingeblendet.

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Folgt man diesem Hinweis dann wir man auf die Webseite Browsersicherheit.info weitergeleitet. Dort wird einem gleich erklärt wie man diese bösen Seitenmanipulierenden Bad-ons (nette Wortschöpfung) wieder los wird. Schaut man welche Addons so als Böse betrachtet werden fällt einem auf das es sich dabei größtenteils um Adblocker handelt. Wer mal schmunzeln möchte kann sich auch die, offensichtlich von United Internet gesponsorten, Hintergrundberichte durchlesen. Dort wird dann z.B. eine Aussage des Avira Vizepräsidenten zitiert, welche sich auf jedes Browseraddon beziehen kann. Nicht nur auf Adblocker.

Wie hier jedoch Panikmache vor allem auf kosten unbedarfte Internetnutzer betrieben wird ist beschämend. Vorallem in Zeiten wo ein Adblocker auch schon mal vor einer Vireninfektion geschützt hat, in etwa dadurch das Virenversäuchte Werbebanner nicht durchgelassen wurde.

Sicher ist die Intention hinter dieser Aktion klar ersichtlich. Viele kostenlose Angebote finanzieren sich durch Werbung. Erreicht die Werbung den Nutzer nicht mehr so werden diese Angebote wohl nicht mehr lange existieren. Für mich ist die Frage deshalb nicht ob Werbung auf einer Website geschaltet wird, sondern wie.

Ich habe da zwei Beispiele aus meinem täglichen Leben. Da ich sowohl die Angebote von heise.de sowie von Winfuture.de täglich nutze, habe ich meinen Werbeblocker auf beiden Websites deaktiviert.

Bei heise.de ist das kein Problem. Die Werbung ist eher zurückhaltend gestaltet, lenkt nicht groß vom Text ab und verbraucht keine Ressource auf dem Rechner. Manchmal ist dort sogar etwas interessantes dabei.

Anders bei Winfuture.de. Hier kann es schon mal passieren das der eigentliche Text von komplett von einer sich bewegenden Flash Animation umgeben ist, Videos mitten in den Text eingebettet sind oder sich der Schirm komplett schwarz färbt weil auf einmal ein riesiges Video Overlay über den eigentlich Inhalt der schwebt. Das die Nutzer darauf keine Lust haben dürfte klar sein, ganz davon absehen das diese ganzen bunten Flashspielereien ca. 50% Prozessorlast erzeugen.

Also liebes United Internet Team. Bevor Ihr andere Firmen oder Personen diskreditiert, denkt doch lieber mal darüber nach warum so viele Menschen Adblocker nutzen. Mit unaufdringlicher und sparsam eingesetzter Werbung macht man garantiert mehr Profit als mit gezielter Panikmache.

Update 28.02.2014

Schlechte Presse zeigt manchmal sehr schnell Wirkung. Nachdem das BSI der Website Golem.de bestätigt hat das man im Einsatz von Adblock Plus keine Gefahr sieht scheint man sich bei United Internet doch eines besseren besonnen zu haben. Ich habe inzwischen keine Hinweise mehr auf den Seiten von Web.de und GMX zu der „Informationseite“ browsersicherheit.info finden können.

Auch hat man diese Website in der Zwischenzeit ein wenig „umgestaltet“ wie man auf dem Screenshot sehen kann:

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Wie man sehen kann ist die Liste der „Bad-Ons“ um einiges kürzer geworden. Schön das man sich bei United Internet eingesehen hat das das vorgehen der letzten Tage wohl eindeutig falsch war.

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