Ich betreibe ja schon seit ende 2023 einen eigenen Mailserver, da OVH es damals versäumt hatte DKIM bei seinen Webspace Paketen zu aktivieren, so das kein Versand zur Telekom mehr möglich war: https://blog.sengotta.net/ovh-kein-dkim-bei-einfachen-e-mail-postfaechern/
Wie sich bis heute rausgestellt hat ist einen E-Mail Server für die Familie zu betreiben echt kein Hexenwerk. Erschwert wird das halt nur von großen Mail Betreibern die unter dem Deckmantel der Spam Bekämpfung Ihre Mailserver zu Festungen umbauen. Das verhindert oft das ein kleiner Mailserver seine Mails dort einliefern darf ohne Klimmzüge zu machen. Für die großen Mailprovider ist das praktisch, können Sie doch mit den in der Regel unverschlüsselt vorliegenden Daten Ihrer Kunden Profilbildung und KI Training betreiben. Social Graphs etc. sind heute ja eine Wertvolle Währung.
Aber was muss man eigentlich so tun damit der eigenen Mailserver bei Telekom, Microsoft, GMail und Co. seine Mails einwerfen darf? Bei vielen Anbietern ist das garnicht so schwer.
Erstens braucht man einen Server dessen IP eine möglichst gute Reputation hat, also auf so wenig Spam Blacklists wie möglich steht. Leider weiss man im Vorfeld nicht welche IP man kriegt, wenn man einen Server hat kann man die Reputation aber bei der MXToolbox testen. Wenn man Glück hat dann steht die IP auf keiner Blacklist oder auf nur wenigen. Ob und wie man von so einer Blacklist runter kommt ist komplett unterschiedlich, auch der Schwierigkeitsgrad liegt irgendwo zwischen easy bis unmöglich. Es gibt auch Blacklist Betreiber die ganzen Hoster blacklisten. Zur Not den Hoster nach einer möglichst sauberen IP fragen.
Dann solltet Ihr sehen das ihr aktuelle Standards wie SPF, DKIM und DMARC konfiguriert. Ohne kann es bei Hostern wie Microsoft und Co. schwierig werden.
Den Vogel schießt meiner Meinung nach die Deutsche Telekom ab. Um mit dem elitären Club der Telekom Kunden via E-Mail in Kontakt treten zu dürfen sind einige Vorrausetzungen zusätzlich zu erfüllen. Was das ist könnt Ihr unter anderem hier nachlesen: https://postmaster.t-online.de/#t4
Aber lasst euch helfen, damit ihr nicht zig mal mit einem Tekekom Techniker scheiben müsst: Ihr müsst auf der TLD ein Impressum anlegen wo Ihr unmittelbar elektronisch erreichbar seit. Dazu genügt nicht eine Mail Adresse auf eurem Mailserver, ihr müsst euch eine zweite angeben unter einer anderen TLD falls die erste nicht funktioniert.
Dann könnt Ihr einen E-Mail an: tosa@rx.t-online.de senden. Erwähnt darin der IP Adresse des Servers (v4 reicht, v6 war selbst ende 2024 dort nicht ausgerollt !sic!), die TLD, wo das Impressung verfügbar ist und macht Angaben zur geplanten Nutzung des Systems. Wenn Ihr Glück habt dann wird euer Server ohne viele weitere Nachfragen freigeschaltet. Aber diese Erfahrungen sind von Ende 2024, vielleicht will man heute auch noch eine Kopie des Personalausweises etc.
Sicher gegen die Spamflut muss was getan werden. Aber vielleicht gäbe es sinnvollere Methoden als kleine Selfhoster zu gängeln.