Ein neuer Monat, eine neue Blogparade und zwar diesmal zum Thema Mobilität. Ja wie sieht das denn aus bei uns. Hier erst einmal ein paar Eckdaten. Unser Haushalt umfasst fünf Personen von denen drei noch keinen Führerschein haben. Wir wohnen in Gelsenkirchen, was nach der Wikipedia immer noch eine Großstadt ist, und zur Vergütung in meinem Job gehört ein Auto was ich auch privat nutzen darf. Und nein das ist nicht kostenlos, ich muss dies als geldwerten Vorteil versteuern, aber ja es ist wirklich die wohl günstigste Art an ein modernes Fahrzeug zu kommen.
Ich glaube diese Punkte sind sehr wichtig. Denn die Mobilitätsanforderungen sind andere für Singles als für Familien. Auch habe Leute auf dem Land andere Voraussetzungen als Stadtbewohner. Aber schauen wir uns mal an wie sich Mobilität für uns als Stadtfamilie gestaltet. Ich sortiert das ganze mal nach der Häufigkeit wie die ganzen Fortbewegungsarten von uns genutzt werden.
Zu Fuss
Ja es mag überraschen, aber die meisten Wege legen wir in dieser Familie wirklich auf unseren Füßen zurück. Sei es jetzt die 1,8km One- Way zur Grundschule, morgens mit den Kindern, oder die Wege zum Kampfsporttraining, Nachhilfe, Freunde besuchen etc. Trotz der Tatsache das wir ein günstiges Auto vor der Tür haben hat sich dies so eingebürgert. Morgens bekommen die Kinder schon mal frische Luft und sind wacher als Ihre Freunde die quasi mit dem Elterntaxi bis ins Klassenzimmer gebracht werden. Die Kinder haben auch mehr Bewegung, und das ist trotz Schulrucksack keine zu große Belastung, auch wenn das einige im Fediverse gerne anders sehen. Auch für Mama und Papa ist das toll. Die Kinder morgens zur Schule bringen heißt schon mal gut 3,5km auf der Apple Watch. Das hilft auch gegen ein paar Kilos zu viel.
Auch Einkaufsmöglichkeiten, Ärzte etc. sind Fußläufig erreichbar. Außerdem hat es natürlich auch noch einen praktischen Grund: man spart sich die Suche nach einem Parkplatz. Und besser für die Umwelt ist es auch. Aber klar das können wir nur so machen wir wir so zentral wohnen.
Mit dem Auto
Wir haben ein günstiges Auto warum sollten wir es dann nicht auch nutzen. Was Jeff Bezos mit einem Flug ins All in die Atmosphäre pustet kann ich kaum mit dem Auto in meinem Leben produzieren. Das mag man im Fediverse vielleicht anders sehen, das ist mir aber ziemlich schnuppe. Denn einen riesigen Vorteil hat das Auto für eine Familie, eine unschlagbare Flexibilität. Mit dem ÖPNV am Sonntag morgen ins Schwimmbad: mit dem Auto 10min, mit dem Bus 35min. Von den kosten ganz zu schweigen. Eben mal nach der Arbeit noch Klamotten kaufen etc. Oder Transporte wie Material aus dem Baumarkt, ohne Auto so gut wie unmöglich wenn man es nicht anliefern lassen möchte. Die Sache ist simpel: in der Regel bewältigen wir die Strecken die wir als Familie zusammen absolvieren müssen und die nicht Fußläufig erreichbar sind mit dem Auto.
Mit dem Rad
Ich pflege immer zu sagen: ich fahre gerne Rad, nur nicht in meiner Heimatstadt. Und so ist es auch. Sicher wenn ich mal eben schnell was einkaufen muss, und der Laden ist Fußläufig ca. 20min entfernt, hole ich gerne schon einmal das Rad aus dem Keller. Auch am Wochenende um mal den Kopf freizukriegen fahre ich gerne mit dem Fahrrad. Touristische Strecken wie die Erzbahntrasse etc. sind ja auch toll. Aber ansonsten bleibt das Rad im Keller. Die Infrastruktur in Gelsenkirchen ist für Radfahrer extrem schlecht. Für Kinder gerade zu gefährlich, das weiß auch die Stadt, deswegen haben die meisten Grundschulen keine Fahrradständer wie ich erfahren durfte: Mit dem Fahrrad zur Grundschule – in Gelsenkirchen leider unerwünscht
ÖPNV
Wir nutzen den ÖPNV wirklich extrem selten. Für längere Strecken haben wir ein Auto, das ist flexibler und kommt uns billiger. Apropos Kosten: Einmal Schwimmbad hin und zurück würden und knapp 27€ kosten. Zum Vergleich das 4- Stunden Familienticket für das Schwimmbad kostet 25€. Wahrscheinlich wäre die Strecke auch für Familien ohne Firmenwagen mit einem günstige Gebrauchtwagen nicht so teuer. Die ganze Familie mit Deutschlandtickets auszustatten würde Monatlich 230€ kosten. Da fasst man sich wirklich an den Kopf. Und die Leistungen im ÖPNV was Pünktlichkeit etc. angeht sind jetzt auch nicht herausragend. Davon abgesehen das das Ticket nächstes Jahr wieder teurer wird.
ÖPNV kommt für uns eigentlich nur in Frage wenn wir ausgehen und was trinken wollen. Dann fahre ich ggf. auch schon mal mit dem Bahn von Gelsenkirchen nach Bochum. Oder man ruft sich ein Uber (Taxen sind ja auch ÖPNV). Das haben wir letztens zum Beispiel gemacht und ich war über den Komfort überrascht. Vor allem fand ich gut das man bei abfahrt weiß was man bezahlt, das war der Horror meiner Jugend: am Ende der fahrt nicht genug Geld einstecken zu haben.
Fazit
Man sieht: wir nutzen eigentlich alle Möglichkeiten. Und ich finde es auch gut alle Perspektiven zu haben. So gibt man auch auf andere mehr acht, wenn man nämlich zum Beispiel nicht ständig in einem Auto sitzt, oder auf einem Fahrrad in die Pedale tritt. So kriegt man auch mal mit wie doof es ist wenn jemand mit seinem Rad auf dem Bürgersteig fährt und einen fast von hinten umnietet. So kriegt man mal mit wie blöd es ist wenn einem auf dem Rad die Vorfahrt genommen wird. Daraus können meiner Meinung nach alle nur lernen. Denn Idioten gibt es im Verkehr überall, auch wenn es im Fediverse viele nicht wahrhaben wollen. Norbert hat da mal einen schönen Rant drüber verfasst den ich wirklich lesenswert finde und dem ich so auch nur zustimmen kann: https://c0d1.eu/die-gespraechskultur-ist-im-arsch/
Aber egal wie ihr auch unterwegs seit: seid vorsichtig und nehmt Rücksicht!
Bis dahin, vielen Dank für lesen!