Das wir meiner Meinung nach von der Internet Infrastruktur in einem „Dritte-Welt-Land“ leben habe ich ja schon einmal thematisiert. Damals habe ich als leuchtendes Gegenbeispiel Südkorea angeführt die Deutschland zeigen wie es mit dem Breitbandausbau voran geht.
So weit muss man bald aber wohl nicht mehr reisen wenn man wissen will wie Breitbandausbau richtig geht.
Denn während die Deutsche Telekom weiter an der Idee Festhält seine Kunden in die Internet- Steinzeit zu drosseln, und das auch noch ganz frech in seiner Werbung als „Netz der Zukunft“ verkauft (mir wird bald schlecht), investiert das schweizer Unternehmen Swisscom massiv in den Netzausbau.
Während die Deutsche Telekom die Brücken-, bzw. Krückentechnologie Vectoring vor allem nutzen will um einen Teil der alten Monopolstellung zurückzuerlangen und sich die Kosten für einen großflächen Glasfaserausbau zu sparen setzt die Swisscom auf eine Strategie die das Vectoring sowie einen massiven Ausbau des FTTH Netzes beinhaltet.
So will die Swisscom es bis Jahresende schaffen 700000 Haushalte mit FTTH Anschlüssen mit Geschwindigkeiten von 1Gbit/s auszustatten. Bis zum Jahre 2020 sollen 80% der Geschäfte und Haushalte mit 100Mbit/s im Internet unterwegs sein.
Wenn ich mir die Pläne ansehe und dann im Vergleich sehe das ich mitten im Ruhrgebiet immer noch mit DSL 6000 rumkrebse, weil kein Telekommunikationsanbieter den Ausbau voran treibt, und ich leider kein TV Kabelanschluss im Haus habe, dann schaue ich wehmütig über die Grenze nach Süden.
Oft machen sich die Deutschen über die etwas gemütlichen Schweizer lustig, aber wenigstens nehmen diese Geld in die Hand um Ihr Land für die Zukunft fit zu machen.
Telekom, Vodafone und wie Ihr sonst noch alle heisst. Nehmt euch mal ein Beispiel daran. Statt die Kunden mit Drosselplänen zu gängeln um noch die letzten € aus Ihnen herauszuquetschen, oder an der Sicherheit von Kundendaten zu sparen, solltet Ihr euch lieber mal darüber Gedanken machen wie Ihr für eure Kunden wieder attraktiver werden könnt.
Die Gesamte Pressemitteilung kann man auf der Swisscom Website nachlesen.