Schon lange habe ich den Plan mich an das Thema Haus- bzw. Wohnungsautomatisierung zu wagen. Das Smarthome ist zur Zeit ja eh ein trending Topic und etwas was mich auch fasziniert. Auf der einen Seite natürlich von Komfortstandpunkt aus, auf der anderen Seite ergeben sich hier sicherlich noch kleine Einsparpotentiale was Strom und Gas angeht.
Ein wenig „smarter“, komfortabler und sparsamer ist die Wohnung ja eh schon in den letzten Jahren geworden. Schaltbare Steckdosen sorgen dafür das der Fernseher keine 8W Standbystrom über Nacht zieht sondern die Funksteckdose halt nur 0,6W. Die elektrischen Heizkörperregler sorgen dafür das morgens erst die am meisten genutzten Räume aufgeheizt werden, statt sinnlos wärme in die gesamte Wohnung zu leiten. Der Mediaserver und die Clients legen sich von selbst schlafen und wachen nur auf wenn Sie wirklich gebraucht werden.
Das ist alles ganz schön aber wirklich smart ist das nicht, vor allem das es keine Zentrale Instanz gibt um alles zu steuern und zu überwachen. Den Server „überwacht“ man via Fritzbox, für die Funksteckdosen fliegen ein paar kleine Fernbedienungen und die Heizkörperregler machen hoffentlich unauffällig und korrekt Ihren Job. Vor allem letztere vom Typ Honeywell HR20 haben sich in den letzten zwei Jahren immer wieder als fehleranfällig und wartungsintensiv herausgestellt, und ich kein eigentlich niemandem Empfehlen diese Regler einzusetzen.
Eine Smarthome Zentrale muss also her. Natürlich gibt es hier eine Reihe kommerzielle Angebot auf die ich aber nicht eingehen werde. Dabei handelt es sich meistens um mehr oder minder geschlossene Ökosysteme die wieder darauf ausgelegt sind die Kunden an einen bestimmten Hersteller zu binden, am besten noch via obligatorischer Cloud Anbindung. Sowas kommt mir aus mehreren Gründen nicht ins Haus. Auf der einen Seite ist man so nicht wirklich frei die genutzte Hardware frei zu bestimmen, auf der anderen Seite ist man bei Sicherheitslücken etc. auf das Wohlwollen des Herstellers angewiesen.
Zum Glück gibt es einige Open Source Projekte die sich das Smarte Zuhause zur Aufgabe gemacht haben, sie es jetzt FHEM, OpenHab oder Domoticz. Nachdem ich mir diese aber angeschaut habe konnten die meisten meine Ansprüche nicht erfüllen. Ein Projekt was mir jedoch auf den ersten Blick gefallen hat war Pimatic.
Eine Smarthome Zentrale auf Basis von NodeJS gedacht für den Einsatz auf dem Raspberry Pi, lässt sich die Software aber auch auf jeden anderen Linux Server nutzen. Die Entwickler gemeinde ist sehr aktive, egal ob es um Hard- oder Software geht und es gibt schon eine Reihe sinnvoller Plugins.
Aus diesem Grund werde ich in den Monaten versuchen unsere Wohnung via Pimatic ein wenig „smarter“ zu machen und unetr anderem folgende Sachen umzusetzen:
- Steckdosen schalten
- WOL Server
- Server Monitoring
- Heizkörper Regeln
- Wetterstation
- Handy anwesenheit prüfen
- Stromzähler auslesen
- Pimatic-Hap (Homekit Anbindung)
Über die Fortschritte und die Hardware die ich dafür baue werde ich hier nach und nach berichten. Vielleicht sind dort ja für den ein oder anderen interessante Informationen dabei.
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Das mit den Steckdosen finde ich ja eine super Lösung. Aber wann rentieren sich denn diese? Ich habe nämlich auch vor mir so etwas an zu schaffen. Das man die Heizkörper auch automatisch regeln kann wusste ich noch nicht. Danke für den Tipp!
Ab wann sich schaltbare Steckdosen lohnen ist ehrlich gesagt schwer pauschal zu sagen. Es hängt unter anderem davon ab wie Stromhungrig die geschalteten Geräte im Standby sind und natürlich wie viele Stunden am Tag man damit einen Standby verbrauch vermeiden kann.
Aber ganz ehrlich es ist ja nicht nur die Aufgabenstellung hier Strom zu sparen sondern auch einen besseren Komfort (man muss keine Fernbedienung mehr suchen) zu erzielen bzw. das ganze besser automatisierbar zu machen.
Heizkörper lassen sich auch regeln. Typische Regelelemente sind zum Beispiel die des EQ-Max Systems, welche auch ohne Pimatic mittels passendem Gateway übers Netz steuern lassen.
Wenn ich hier auch meinen „Senf“ dazu geben darf :.-) Es ist ein quanitatives Argument. meiner Erfahrung nach muss man hier schon in Hausgröße ausstatten, damit es sich rechnet. Freu mich auf ein Feedback wenn du fertig gebaut hast!
Hey Björn!
Chris hier vom pimatic Team 🙂
Vielen Dank für Dein Engagement! Habe Deine pimatic Blogs zufällig gefunden und freue mich naürlich immer wieder über pimatic ausserhalb unserer Websites zu lesen!
Mittlerweile gibt es auch einen eigenen pimatic blog unter blog.pimatic.org, der sich im Aufbau befindet.
Möchte gerne noch unser forum.pimatic.org nennen, auf denen es eine Menge an Informationen und Hilfestellungen sowie Projektbeschreibungen und Howtos etc. gibt.
Zum Thema Funksteckdosen und ob es sich lohnt, muss man seinen Standbyverbrauch und -zeiten kennen. Damit lassen sich dann die Stromkosten auf’s Jahr berechnen wenn man den Stromverbrauch der Funsteckdose und natürlich auch des Raspberry Serers mit berechnet (meistens übernimmt der Raspberry ja mehrere Aufgaben, nicht nur das Schalten einer / zwei Funksteckdosen).
Bei größeren HiFi Anlagen lohnt sich eine Anschaffung von Funksteckdosen auf jedenfall. Oft bekommt man ja 2er/3er Sets im Baumarkt. Allerdings solle man erstmal schauen ob diese auch vom pimatic RF-Interpreter Homeduino unterstützt werden. Mittlerweile ist unsere RF Datenbank sehr gut ausgebaut und erweitert sich stets.
Mit dem Regelsystem von pimatic lassen sich ganz einfach Regeln erstellen mit denen sich die Funksteckdosen dann z.B. Zeit- oder „Eventgesteuert“ schalten oder auch über das Mobile-Frontend via Browser von jedem Handy, Tablet, PC bedienen lassen . Den Möglichkeiten sind fast keine Grenzen gesetzt.
Pimatic wird stetig weiterentwickelt und aktualisiert. Momentan stehen wir vor dem nächsten großen „Durchbruch“ zum Release v0.9. Dieses wird einige nützliche Neuerungen mit sich bringen und dem User die Bedienung und Konfiguration von pimatic sehr erleichtern wie z.B. den Device und Plugin Editor.
Würde mich freuen, den einen oder anderen der Deinen Blog liest auch bei uns im Forum zu begrüßen!
Bis bald mal wieder und schönen Gruß
Chris / leader21
Hi Chris, bin ja schon als darkside40 im Forum unterwegs.
Leider fehlt mir gerade die Zeit mich mit dem Thema weiter zu beschäftigen da ich noch einen Dachboden ausbaue.
Wir erwarten nämlich im August Zwillinge. Wenn die aber erstmal ein wenig älter sind kann ich mich da reinstürzen und mich auch um die Z-Wave Dachfenster Rolladen etc. kümmern.
sind deine Kinder jetzt groß genug? 😉
Ja bin inzwischen aber auf NodeRed inkl. Homekit umgeschwenkt.