Nach nur fünf Jahren sagen wir Bye Bye zur Commerzbank. Zu dieser sind wir gewechselt nachdem unseren Hausbank 2020 entschied für wenig Leistung Kontoführungsgebühren einzuführen und der versuch bei der Comdirect unterzukommen an deren intransparenten Methoden zur Vergabe von Dispokrediten gescheitert ist. Wie das lief kann man hier im Blog auch nachlesen.
Danach dachten wir uns eine Filialbank kann ja nicht schaden, da hat man direkt jemanden greifbar wenn es scheisse läuft. Eine Zeitlang war das auch so. Wir haben bei der Commerzbank ein gutes kostenloses Gehaltskonto inkl. zwei Giro und zwei Kreditkarten bekommen. Dispo war mit der Verdienstbescheinigung auch kein Thema.
Nach ca. einem Jahr der erste Unmut. Auf einmal kam die Ankündigung das das Konto kostenpflichtig wird. Ja toll genau deswegen sind wir doch eigentlich gewechselt. Ein kurzes Gespräch mit der Beraterin, die man zu diesem Zeitpunkt auch noch via Mail erreichen konnte, und das Konto lief zwar ohne die Kreditkarten, aber dafür kostenlos weiter. Das war zwar ein erster Dämpfer, aber na gut wir hatten nicht schon wieder Bock das Konto zu wechseln.
Soweit blieb es bis jetzt ruhig, bis vor ca. 2 Monaten eine E-Mail in meinem Postfach landete: Wir benötigen Ihre Zustimmung, garniert mit dem Bild einer lächelnden Frau vor Ihrem Laptop. Hmm, wofür denn. Achso Ihr wollt für die gleiche Leistung auf einmal 4,90€ im Monat kassieren. Ausser man parkt 50.000€ bei euch. Wohlgemerkt die Bilanzen der Commerzbank sind seit deren Rettung durch den deutschen Staat durchaus positiv, aber irgendwo muss die Kohle ja herkommen die man Google und Microsoft für die digitale Transformation in den Rachen schmeissen will: Strategische Partnerschaften für digitale Transformation – Konzern-Webseite
Daraufhin versuchte ich an einen Berater hier in unserer Filiale in Gelsenkirchen zu kommen. Keine Chance. Die EMails gehen zentral und aus Frankfurt meldet man sich und verweigert dafür einen Termin in der Filiale abzustimmen. „Alles was Sie wissen müssen erfahren Sie an dieser Hotline.“ Da frage ich mich: Wofür habe ich mich für eine Filialbank entschieden. Inzwischen hatten wir auch Konten für die Kinder angelegt etc.
Nach einem Gespräch mit deren Hotline ist mir dann der Kragen geplatzt und ich habe unser Konto von der Commerzbank zu unserer zweiten Bank umgezogen. Das ging nicht automatisch, der Kontenwechsel Dienstleister unserer neuen Bank teilte mir leider mit das das bei der Commerzbank normal sein, weil man dort nur sehr lückenhafte Daten bereitstellt.
Also wurden die SEPA Mandate etc. von Hand umgestellt. Das aber auch auch nach ein paar Stunden durch. Dabei viel mir wieder einmal auf wie ich Dienste hasse bei denen ich keinen direkten Zugang habe weil es z.B. über einen Versicherungsmakler ging.
Heute haben wir dann unsere Konten gekündigt. Den Termin zu erhalten war schon Abenteuerlich. Telefonisch kein durchkommen, im Chat hat man nach der Info das man das auch per Brief machen kann auf meine Bitte nach einem Vor-Ort Termin garnicht mehr geantwortet. So geht Kundenservice! Meine Frau hat dann gestern 30min in der Schlange gestanden um den Termin auszumachen.
Der war recht surreal. Die Mitarbeiterin hat nur das gemacht was ich auch hätte online machen können. Keine Frage warum wir unsere Konten auflösen etc.
Sein wir ganz ehrlich, man will dort nicht mehr die Gehaltskonten normaler Familien etc. verwalten, zwei Tische weiter wurden Leute darin Beraten in Gold zu investieren etc. Das sind die Kunden die die Commerzbank will. Das Geschäft mit Girokonten nervt nur noch.
Naja wir sind dort jetzt weg, und ich kann die Commerzbank auch niemandem Empfehlen. Der Kundenservice ist mehr als schlecht, wertgeschätzt fühlt man sich nicht. Das Filialnetz wird auch immer kleiner. Vorteile gegenüber Direktbanken wie der ING oder der DKB existieren nur noch wenn man regelmäßig Bargeld einzahlt, ansonsten nicht.