Homematic – Wie wenig Leistung darfs denn sein?

Ich setze in meinem Smarthome für die Steuerung der Heizkörper mittels elektrischen Ventilen und Fenstersensoren größtenteils auf die Homematic IP Lösung der Firma EQ3.

Das mache ich schon seit einigen Jahren, weil es zu dem Zeitpunkt als ich damit anfing kaum andere vernetzte Lösungen dahingehend gab, vor allem nicht wenn das ganze ohne Cloud etc. funktionieren sollte.

Um das ganze cloudlos zu betreiben benötigt man jedoch eine Basis auf welcher die passende Steuerungssoftware läuft und welche auch die passende 868Mhz Funkschnittstelle bereitstellt. EQ3 bietet das ganze unter dem Namen CCU selber an. Im Endeffekt handelt es sich hierbei um einen Raspberry Pi 3 mit Linux und der passenden Java Software darauf. Jetzt habe ich schon einen Smarthome Server laufen, warum also extra einen weiteren Raspberry Pi betreiben. Zum Glück gibt es einen Adapterplatine Namens HB-RF-USB-2 welches es möglich mach die Homematic Funkplatine RPI-RF-MOD an einen beliebigen Rechner anzuschließen. In Kombination mit der Software Debmatic, welche die CCU Software als Debian Paket bereitstellt hat mal auf diese Weise eine eigene CCU auf jedem Rechner auf dem Debian läuft.

Ich habe mir damals übrigens selber ein Gehäuse für die Platine designed und drucke das auch auf Anfrage.

Jetzt ist es so das ich die CCU Software nicht unbedingt mehr auf dem Rechner laufen hatte auf welchem mein restliches Smarthome läuft. Kürzlich hatte ich nach einem Upgrade meines Debian Servers nämlich massive Probleme mit dieser Software die mir den Ram auf dem Server einfach nur aufgefressen hat. Des weiteren ist diese Software in Java geschrieben, was ich seit meinem Studium meide wie die Pest, und dazu auch noch Closed Source. Also kam mir die Idee das ganze auszulagern.

Das ein Raspberry Pi 3B stark genug ist das weiß man, schließlich setzt der Hersteller das Board selber ein. Aber Rapsberry Pie’s sind derzeit dünn gesät und dementsprechen teuer, also habe ich mal geschaut was noch so in der Bastelschublade schlummert.

Da fiel mir ein Orange Pi Zero entgegen. Ich habe zwei dieser Boards im Jahr 2017 bei Aliexpress gekauft, für 9€ pro Stück. Schon verrückt wenn man sich anschaut was SBC’s heute kosten. Die Boards haben einen Arm Quadcore mit 1,5GHz aber nur 512MB Ram, was aber kein Problem ist wie sich gezeigt hat.

Also ran an Werk, auf das Board wurde Debian 12 in der Armbian Variante installiert, dann die OpenJDK JRE 17 (LTS) und darauf dann Debmatic. Dazu muss ich sagen das Java größer als Version 8 eigentlich nicht unterstützt ist, da sind die Jungs bei EQ3 ziemlich Rückständig. Diese Software ist von 2014, hat seit März 2022 keine aktiven Support mehr, bekommt aber zum Glück bis 2030 noch Security Updates. Zum Glück hat man bei Debmatic aber passende Patches entwickelt um das ganze auch auf Java 17 zum laufen zu kriegen.

Bei der Installation kam es zu einem kleinen Problem. Das bauen der DKMS Kernel Module schlug fehl weil es das Armbian Projekt in  Monaten nach Release nicht geschafft hat für den aktuellen 6.1.30 Kernel die Kernel Header ins Repo zu stellen. Entweder man baut sich den Kernel selbst man wechselt per armbian-config auf einen älteren, was ich dann auch gemacht habe. Dann klappt auch die Installation der DKMS Module und das Funkinterface wird erkennt.

Danach funktioniert das ganze Recht gut, der System Load liegt im Einstelligen Bereich, der Ram ist gut zu 50% gefüllt. Auf Swap habe ich verzichtet da ich weiß wie schnell solche MicroSD Karten kaputt gehen. Klar ich kann auf diesem Board wohl nur schwer zusätzliche Software wie Node Red o.ä. laufen lassen.

Dafür habe ich die Closed Source Java Software von meinem Smart Home Server runter und wenn da mal wieder was spinnt dann funktioniert nur nicht das meine Zigbee Fensterkontakte mit den Heizkörperthermostaten reden. Aber es legt nicht gleich den ganzen Rest im Smarthome lahm.

Was man daraus aber auch ablesen kann, wenn der olle Orange Pi Zero 512MB das hinkriegt dann kann man Debmatic auch auf einem Raspberry Pi Zero 2 W laufen lassen. Ich bevorzuge den Orange Pi jedoch weil er auch eine Ethernet Schnittstelle bietet (dafür ist der XR819 Wlan Chip eine Katastrophe  😉 )

 

 

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